11. Dezember 1919

Der Gubener Sängerbund veranstaltete nach langer, unfreiwilliger Pause wieder einmal einen „Liederabend“ unter sich. Der Krieg hatte auch in die Reihen der Sänger empfindliche Lücken gerissen: aber überraschend schnell ist der G.S.V. mit seinem Aufbau fertig geworden. Unser „Aufbauminister“ würde, wenn er dagewesen wäre, sicher eine Rede gehalten haben mit dem Schlußseufzer; „Ach wer doch das könnte!“ Die Einzelvereine waren durchweg in stattlicher Zahl erschienen, und es war eine Freude, zu sehen, wie sich jeder Verein bemühte, den Beweis zu erbringen, daß er nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ die alte Höhe wieder erreicht hat. Eine lange Reihe von Chor- u. Einzelchorgesängen erschallte frisch und fröhlich durch den Saal auf Schneiders Berg: jedem einzelnen Sänger merkte man es an, es war ihm warm ums Herz, trotzdem der Saal nur zeitgemäß geheizt war. Einen besonderen Reiz erhielt der Abend noch dadurch, daß Bundesvorsitzende, Herr Lehrer Beier, sein zwanzigjähriges und der Bundesdirigent, Herr staatl. Musikdirektor Zierau, sein fünfzehnjähriges Jubiläum feiern konnten. Beide wurden durch Ansprachen ausgezeichnet. Als Gast war der Handwerker-Gesangsverein geladen, der die Anwesenden auch durch einige hübsche Lieder erfreute und jedenfalls demnächst dem Bunde beitreten wird.- Alles in allem- es war ein anregender Abend, der für jeden  Verein von Nutzen sein wird. Nur weiter so!