Verloren und wiedergefunden. Wenn Trauringe verloren gehen, so ist das immer eine recht mißliche Sache. Im Jahre 1867 führte, so schreibt man dem "B. G. A.", der Landwirt Sch. in St. seine Ehehälfte heim. Die junge Frau verlor beim Tränken der Kühe ihren Trauring, der sich wahrscheinlich in der Flüssigkeit unmerklich abgestreift hatte. Alles Suchen und Nachforschen war erfolglos, der Ring blieb verschwunden, und die junge Frau mußte sich in ihren Verlust fügen. Da, am 30. Juni dieses Jahres, also nach 35 Jahren, fand sich auf dem Acker beim Rübenhacken der Ring, an einem Erdklümpchen haftend, aber blank und unversehrt wieder. Eine der Arbeiterinnen war auf das blinkende Ding unter ihrer Hacke aufmerksam geworden und hatte es gefunden. Der Ring hat wahrscheinlich eine natürliche Wanderung durch den Magen einer Kuh mit dem Stalldünger auf den Acker gemacht, ist 35 Mal untergepflügt und mit der oberen Ackerkrume wieder zutage gekommen, ehe ihn ein menschliches Auge wieder entdeckt hat. Die Echtheit des Ringes wurde durch die Prägung der Buchstaben und Jahreszahl unzweifelhaft dargetan. Begreiflicherweise herrscht in der Familie Sch. große Freude über den wiedergefundenen Ausreißer.