13. Oktober 1905

Schenkendöbern. (Schulhausbau) Seit etwa acht Jahren schweben in hiesiger Schulgemeinde Verhandlungen über den Umbau oder Neubau des Schulgehöfts. Das jetzige Schulhaus ist baulich zwar noch in einem leidlichen Zustande, aber durchaus unpraktisch eingerichtet. Das Schulzimmer ist völlig ungenügend und entspricht in keiner Weise den bestehenden Vor-schriften, für die Beleuchtung kommen in Frage 3 links von den Schulkindern befindliche nur kleine Fenster. Die Lehrerwohnung ist überaus knapp bemessen und enthält nur 2 kleine Stu-ben und eine Kammer. Die Scheune ist in einem am Südgiebel des Schulhauses hergestellten, in schlechtem Zustande befindlichen Anbau untergebracht und ebenfalls knapp bemessen. Da selbst durch weitgehende bauliche Veränderungen sich ein den jetzt geltenden Vorschriften auch nur einigermaßen entsprechender Zustand nicht erreichen läßt, haben die Schulbau-pflichtigen beschlossen, einen Neubau auszuführen. Das alte Schulgehöft wird an den Guts-herrn für 2000 Mark und gegen unentgeltliche Hergabe eines gleich großen Bauplatzes wie das jetzige Schulgehöft veräußert. Das neue Schulgehöft kommt am nördlichen Ende des Dor-fes auf dem an der Chaussee gelegenen Grundstück der Gutsherrschaft.  Der Bauplatz ist etwa 26 Ar groß und soll eine rechteckige Form, eine Frontlänge von 50 Mtr. und eine Tiefe von rund 52 Mtr. erhalten. Mit der Bauausführung soll, wenn irgend möglich, bald vorgegangen werden, nachdem die königliche Regierung zu derselben eine erhebliche Staatsbeihilfe bewil-ligt hat. Die baldige Bauausführung ist auch ein dringendes Bedürfnis für die Schule und die-jenigen Hausväter der Schulgemeinde, die Kinder in die Schule schicken.