14. Juli 1906

Das hiesige städtische Museum ist um ein interessantes Ölbild bereichert worden, das den Betrachter um dreihundert Jahre in die Vergangenheit Gubens zurückversetzt. An der Stelle des Hauses Königstraße 3 lag früher das St. Annen-Spital, dessen auch Looke in seiner Chronik gedenkt, mit 10 Insassen, in dem sich auch eine kleine Kirche  mit einem Türmchen befand. Die letztere soll später in die Hospitalküche umgewandelt sein. Das alte Gebäude ist angeblich erst um 1830 abgebrochen worden, um dem gegenwärtigen Platz zu machen. Das bezeichnete Bild stellt zugleich die Innenseite des Werdertors dar, von dem eine kleine plastische Nachbildung und die Ansicht der Außenseite als Zeichnung und als Postkarte gleichfalls im Museum ausgestellt ist (letztere im Handel vergriffen). Der Entwurf des Ölgemäldes, das als sehr wohl gelungen bezeichnet werden muß,  beruht nach dem beigefügten Kärtchen auf Bodenfunden, alten Stadtbildern und mündlichen Nachrichten; es kann während der Besuchsstunden des Museums (Sonntags 11 – 1 Uhr) besichtigt werden.