Von der Klosterkirche. Am 29. Oktober dieses Jahres sind, wie wir bereits gestern kurz mitgeteilt haben, fünfzig Jahre verflossen, seitdem unsere Klosterkirche feierlich eingeweiht worden ist. Zur Klosterkirche gehören gegenwärtig reichlich 5000 Seelen, darunter 1200 Städter, die in Teilen der Alten Poststraße (der sog. Amtsfreiheit), sowie in den Straßenzügen und Häusern, die früher die Sprucke, Einbecke und Kiekebusch-Vorwerke bildeten, wohnen. Ferner sind noch folgende Dörfer und Gutsbezirke der Klosterkirche zugeteilt: Germersdorf, Mückenberg, Wallwitz, Groß-und Klein-Drenzig, Reichenbach, Gubinchen, Groß-Bösitz, Plesse, Schöneiche, Saude und Döbern. Man sieht, recht weit und beschwerlich, namentlich zur Winterszeit, sind die Wege, die ein großer Teil der zur Klosterpfarre gehörigen Gemeindeglieder zurückzulegen hat, um zum Gotteshause zu gelangen. Nicht allein bei Sonnenschein, auch bei Sturm und Wetter, bei Schnee und Frost legen die Kirchgänger stundenlange Wege zurück, um in ihrer geliebten Mutterkirche Gottes Wort zu hören. Diese Treue und Ausdauer soll nun in gewissem Sinne auch belohnt werden. Schon lange ist es der sehnliche Wunsch der Klostergemeinde, die Kirche möchte mit einer Heizung versehen werden, damit die auf ihrer weiten Wanderung oft durchnäßt und durchkältet ankommenden Kirchgänger bei ihrem Aufenthalt in der kalten Kirche nicht Schaden an ihrer Gesundheit nehmen. Der Gemeinde-Kirchenrat der Klosterkirche richtet daher an alle, die die Kirche lieb haben, die herzliche Bitte, bei Gelegenheit der fünfzigjährigen Erinnerung an die feierliche Einweihung der Klosterkirche ein Scherflein zu einem Jubiläumsfonds zur Beschaffung einer Heizanlage beizusteuern…