17. Mai 1911

Über das Feuer in der Brauerei Richard Gräfe, Salzmarktstraße 26, das gestern nachmittag gegen 3 Uhr ausgebrochen war, tragen wir noch folgendes nach: Zur angegebenen Zeit bemerkte der Mitbesitzer der Brauerei, Herr Paul Gräfe, aus einigen Fenstern des Gebäudes an der Seite nach der Klostermauer Rauch herauskommen. Er telephonierte sofort nach der Feuerwehr, die alsbald eintraf. Infolge des dicken, grauweißen Qualms, der sich inzwischen entwickelt hatte, war der Angriff erschwert. Das Feuer war, wie bereits mitgeteilt, im Motorraum, wo ein Gasmotor von fünf Pferdestärken untergebracht ist, ausgekommen und verbreitete sich nach dem darüberliegenden Flaschenvorratsraum und der Futterkammer. Der Pferdestall ist unversehrt geblieben. Die Entstehungsursache war noch nicht festzustellen. Die Flaschen waren noch in Stroh verpackt, wodurch sich zum größten Teil der undurchdringliche Qualm entwickelte. Der Gasmotor ist gänzlich zerstört worden, auch der Schaden am Gebäude, den die Elberfelder Feuer-Versicherung zu tragen hat, sowie an Flaschen und anderen Utensilien ist nicht unbedeutend. Der Betrieb ist einstweilen stillgelegt, dürfte jedoch durch Anlage von elektrischer Energie in Kürze wieder aufgenommen werden können.