Lübbenau: Man hätte nach den letzten Berichten über den Sonntagsbesuch im Spreewalde glauben mögen, das Höchstmaß sei erreicht und eine weitere Steigerung nicht möglich. Daß diese Annahme eine irrige war, bewies der Besuch am letzten Sonntag. Ein Menschenstrom bewegte sich durch den Spreewald, wie ihn noch niemals ein Pfingststag gehabt hat. Der Hauptstrom kam über Burg und benutzte nur den hiesigen Bahnhof zur Heimreise. In Burg waren tatsächlich viermal so viele Fremde, als Kirchenbesucher. Trotzdem aber hatten die hiesigen Gasthäuser ihre Quartiere ebenfalls besetzt. Von 2 Uhr nachmittags ab war die Strecke zwischen der Wotschofska und dem königlichen Walde so dicht mit Kähnen besetzt, daß diese nicht nur eine, nein mindestens zwei nebeneinander laufende ununterbrochenen Linien bildeten. Aehnliches ist wohl noch niemals hierselbst beobachtet worden. Leider ist der Flußlauf vor dem Gasthaus in Lehde zu schmal, um einem solchen Verkehr gewachsen zu sein. Hier muß auf irgend eine Weise Abhilfe geschaffen werden.