Der Waldgottesdienst bei Germersdorf war gestern vom Wetter aufs freundlichste begünstigt. Eine zahlreiche Menschenmenge aus Guben und aus den umliegenden Ortschaften hatte sich eingefunden; wie wir hören, müssen es nach der Zahl der verteilten Liedertexte zu schätzen, etwa 700 Personen gewesen sein. Der Platz selbst war dank der unverdrossenen Mühewaltung einiger Germersdorfer Gemeindeglieder aufs Neue hübsch ausgeschmückt, die Kanzel reich mit Girlanden umwunden und mit einem großen Kreuz aus Kornblumen verziert. Die klare Luft bot eine entzückende Fernsicht weit über Seitwann, Drenzig und Wallwitz hinaus. Besonders anerkennenswert war es, wie Herr Pastor Dibelius in den einleitenden Bemerkungen, die er dem Gottesdienst vorausschickte, hervorhob, daß der unter Leitung des Herrn Kantor Klinkott stehende Handwerker-Gesangverein seine freiwillig angebotene Mitwirkung aufrecht erhalten hatte, obwohl an diesem Tage der Gesangverein aus Gassen bei ihm zu Besuch war… Die Feier klang nach Vaterunser und Segen und nach dem Schlußvers der Gemeinde in dem Chor aus dem Nachtlager von Granada aus, die vom Wolffschen Quartett geblasen wurde: „Schon die Abendglocken klangen“. Es war eine weihevolle Stunde gewesen, die den Teilnehmern gewiß lange in Erinnerung bleiben wird, wie man denn auch gestern von allen Seiten nur Worte der freudigsten Befriedigung hörte.