Jetzt ist die rechte Zeit, Schutzvorrichtungen gegen die Verheerungen durch Apfelblütenstecher zu treffen. Ein sehr einfaches und billiges Fangmittel sind um die Baumstämme geschlungene Heuseile, über welche man mehrfach zusammengefaltetes Zeitungspapier mit Bindfaden befestigt. Diese einfachen Fallen bieten schädlichen Insecten trockenen Unterschlupf, und die Erfahrung hat gelehrt, daß sich eine große Menge derselben darin sammelt. Die Heuseile werden im Februar von den Bäumen abgenommen und sammt den gefangenen Apfelblütenstechern verbrannt. So sehr empfehlenswerth diese Art der Bekämpfung auch ist, so erübrigt sie doch nicht das Abklopfen der Schädlinge in untergehaltene Tücher im Frühjahr. Dies ist schon deshalb nothwendig, weil die Thiere zur Zeit der Eierablage direct in die Baumkrone fliegen. Es ist ein großer Fehler, wenn die Leimringe zu spät angebracht werden. Die meisten Obstbaumbesitzer warten damit bis in den November und December hinein. Das Besteigen der Stämme z. B. durch das Weibchen des Frostspanners beginnt in normalen Jahren schon in der letzten Octoberwoche. Auf einen Uebelstand sei endlich noch aufmerksam gemacht, der bei Bäumen, die noch an Pfählen stehen, häufig vorkommt und Veranlassung giebt, dass die Anlegung des Leimringes ganz illusorisch wird. Der Pfahl muß auch einen Leimring erhalten! Sonst kriecht das Insekt einfach am Pfahl in die Höhe und geht über das Baumband in die Krone. Baum- und Pfahlleimbänder müssen außerdem genau in derselben Höhe sitzen! Sitzen sie verschieden hoch, so kann man sich leicht vorstellen, wie dem Thiere Gelegenheit gegeben wird, durch Hin- und Herkriechen vom Baum zum Pfahl und umgekehrt, die ihm verderblichen Leimringe zu vermeiden.