Das hiesige Stadtmuseum (Markt 12) hat im Laufe der letzten Wochen vielfache Bereicherung erfahren. Die Ausstattung eines der Zimmer mit Möbeln auf der Zeit von 1730-50 ist erweitert worden. In demselben Raum ist das Modell, nach welchem 1836 die Kirchthurmfahne gearbeitet worden ist, in deren wirklichen Größe ausgestellt; einer der von Herrn Wuttge geschenkten Schränke enthält die Anfänge einer Sammlung von altmeißner Porzellan, das in Gubener Familien in Gebrauch gewesen ist. Ebenda ist eine seltene Zusammenstellung von Zierpapieren aus Nürnberger und Augsburger Fabriken vom Endes des 17. Jahrhunderts zur Schau gestellt; die in Gold gedruckten Bilder geben Scenen aus dem Leben, Heiligengestalten, wilde Thiere und Arabesken wieder und sind so wohlerhalten, als hätten sie kaum die Presse verlassen. Dieser Zustand erklärt sich durch die ungestörte Aufbewahrung in alten Magistratsakten. Interessante Zeitungsblätter über Vorgänge der Jahre 1848-50, 1878 u.a., hiesige alte Theaterzettel für bemerkenswerthe Aufführungen, ferner Andenken an hervorragende Angehörige des Stadt- und Landkreises, z.B. ein viertes Bild von Corona Schröter, 1751 in Guben geb., in Ilmenau am 23. Aug. 1802 gestorben, eine Medaille auf der Gubener Rektor C. A. Böttiger geprägt, Siegel und Handschrift des Dichters Chr. D. Freiherr von Schoenaich auf Amtitz, (gest. 1805) und Ansichten bemerkenswerther Baulichkeiten, die z. Th. dem Abbruch entgegensehen, sind hinzugekommen.
Das Museum ist allsonntäglich von 11 - 1 Uhr zur unentgeltlichen Besichtigung geöffnet.
Neueste Nachrichten: Berlin: Das Berliner Tageblatt erfährt, daß im Befinden des in Schirke im Harz sich aufhaltenden Professors Virchow eine Verschlimmerung eingetreten sei. Virchow hatte in den letzten Tagen bedrohliche Schwächeanfälle.