Vorsicht bei der Lagerung von Mehl in der wärmeren Jahreszeit. Die Brotgetreideernte 1918 ist unter ungünstigen Witterungsverhältnissen eingebracht worden. Infolgedessen sind erhebliche Mengen von Brotgetreide mit Auswuchs behaftet, und ist das Mehl, das z.T. aus ausgewachsenen Getreide gemahlen wurde, weniger lagerfest als Mehl aus gesunden Körnern. Nach alledem ist in diesem Jahre ganz besonders Vorsicht bei der Lagerung von Mehlbeständen erforderlich. Die Lagerung ist in luftigen, kühlen und trockenen Räumen vorzunehmen. Wird das Mehl während der Lagerung warm, so muß es dünn geschichtet, gekühlt und umgearbeitet werden. Ist eine Lagerung über eine Woche unvermeidlich, so muß das Mehl wöchentlich umgesetzt werden. Es wird wiederholt darauf hingewiesen, daß es unter diesen Umständen zweckmäßig ist, von der sogenannten Hausbäckerei abzusehen und das Brot bei gewerblichen Bäckern zu erstehen, da ein Ersatz für schlecht geratenes Brot auf keinen Fall gewährt werden kann.