Groß-Gastrose. Im vorigen Jahr erbaute bekanntlich der Fabrikbesitzer Emil Lehmann hierselbst einen Kinderhort, dazu bestimmt, die noch nicht schulpflichtigen Kinder seiner Arbeiter während der Tagesstunden aufzunehmen. Entworfen und ausgeführt wurde der Bau von dem Architekten Karl Gutte jun. in Guben. Es ist ein in gefälligen Formen errichtetes und sehr zweckentsprechend eingerichtetes Gebäude, das eine Zierde unseres Ortes bildet und als Muster für ähnliche Baulichkeiten dienen kann. Der Entwurf zu dem Bau ist von der illustrierten Fachzeitschrift für Architekten und Ingenieure "Der Bauzeichner" in Lübeck angekauft und in Nr. 12 der Zeitschrift vom 20. April d. J. veröffentlicht worden. Den abgedruckten Zeichnungen (9 an der Zahl) ist eine Erläuterung beigegeben, der folgendes entnommen sei: Im Erdgeschoß liegt der zum Aufenthalt der Kinder bestimmte Saal von 60 Quadratmeter Grundfläche nebst einer geräumigen Veranda. 2 Stuben mit anschließender Kammer sind für 2 Lehrerinnen, welche die Spiele der Kinder überwachen, bestimmt. Im Keller ist eine Küche angeordnet. Im Dachgeschoß befindet sich eine Wohnung für einen Fabrikbeamten, bestehend aus 2 Stuben, 1 kleinen Stube u. 1 Küche. Die geräumigen Keller- und Bodenräume dienen zur Aufbewahrung von Spielgerätschaften und zur Unterbringung von Gartenfrüchten. Die äußeren Ansichtsflächen sind weiß, die Holzwerke braun gestrichen. Das Dach ist mit glasierten Ziegeln als Krondach eingedeckt. Die Baukosten betragen 18 000 Mark.