Die Bemühungen um die Schiffbarmachung der Neiße von dem Gubener Umschlaghafen bis zur Mündung scheinen doch noch von Erfolg gekrönt werden zu sollen, denn der Plan, eine regelmäßige Schifffahrtsverbindung zwischen Hamburg, Danzig, Stettin, Breslau bis nach Oberschlesien zu schaffen, nimmt neuerdings, wie die Korrespondenz „Heer und Politik“ mitteilt, festere Formen an. Der Anstoß zu diesem großzügigen Unternehmen geht von der Handelskammer für die östliche Niederlausitz, die in einer Denkschrift den Plan befürwortet hat, diese großartige Schifffahrtsverbindung durch die Schiffbarmachung der Lausitzer Neiße zu schaffen und dadurch den Schiffverkehr bis nach Schlesien in großer Form auszudehnen. Der Plan ist für alle beteiligten Städte und Provinzen von großer Tragweite. Er soll dadurch verwirklicht werden, daß eine Kanalisation der Neiße durchgeführt wird. Ferner sollen mehrere Schleusen, die zur Durchführung des Planes notwendig sind, ausgeführt werden. Es schweben augenblicklich Verhandlungen mit den amtlichen Stellen, die noch nicht zum Abschluß gelangt sind. Die Kosten der Ausführung dieses Planes betragen ungefähr 2 Mill. Mark nach dem bisherigen Voranschlage und werden in der Hauptsache von den beteiligten Kreisen getragen werden. Ob eine Beihilfe der Regierung in Aussicht genommen ist, steht noch nicht fest, da eine endgültige Stellungnahme der Regierung diesem Plane gegenüber bisher noch nicht stattgefunden hat. In Anbetracht der großen wirtschaftlichen Vorteile, welche die Durchführung dieses Planes im Gefolge hätte, darf man aber einen günstigen Ausgang der Angelegenheit erwarten.