Neue Wohnhäuser stehen hier vor allem zahlreich in der bergigen Crossener Vorstadt im Bau. Diese Erscheinung trat bereits in dem Jahrzehnt 1890-1900 zu Tage. Den 2158 insgesamt vorhandenen Wohnhäusern kamen in dem Jahrzehnt 272 neue hinzu, von denen 112 auf das Crossener Tor, 100 auf das Klostertor, 59 auf das Werdertor und 1 auf die innere Stadt entfielen. Bei der gerade jetzt lebhaften Aufmerksamkeit, die man dem Wohnungswesen zuwendet, ist auch eine im genannten Zeitraume gewonnene Wohnungsübersicht außerordentlich lehrreich. Sie führt 1733 einstöckige, 1303 zweistöckige, 384 dreistöckige, 41 vierstöckige und 2 fünfstöckige Häuser auf. Von insgesamt 7877 Wohnungen waren 5979 vermietet und 141 lagen im Kellergeschoß. Hinsichtlich der Zimmerzahl umfassen 4174 Wohnungen nur ein Zimmer, 1819 zwei Zimmer, 674 drei Zimmer, 247 vier Zimmer, 150 fünf Zimmer 82 sechs Zimmer, 122 mehr als sechs Zimmer. Auf jede Wohnstätte entfielen durchschnittlich 13 Bewohner; doch gab es 287 Grundstücke mit 20-30 Bewohnern, 105 Grundstücke mit 30-40 Bewohnern, 31 Grundstücke mit 40-50 Bewohnern, 9 Grundstücke mit mehr als 50 Bewohnern, insgesamt also 432 stark bevölkerte Grundstücke. Die stärkste Wohndichtigkeit zeigt die innere Stadt, die schwächste die gemüsebautreibende Crossner Vorstadt; trotzdem herrschen in den letzteren die ungünstigsten EinzelWohnverhältnisse, denn sie zeigte 42 Wohnungen, die entweder in einem heizbaren Zimmer mehr als 6 Bewohner vereinigte, oder in zwei heizbaren Zimmern mehr als 10 Personen. Im ganzen zeigte das Stadtgebiet 118 derart überfüllte Wohnungen.