Crossen: In einer gemeinsamen Sitzung der Körperschaften der St. Marienkirche wurde gestern beschlossen, den Klingelbeutel fortfallen zu lassen und dafür am Ausgange des Gotteshauses einen von den anderen Kollekten unterscheidbaren Opferstock zur Aufnahme von Gaben für die Kirche aufzustellen. Obwohl das Erträgnis aus den Klingelbeuteln sich durchschnittlich jährlich auf etwa 260 Mark belief, war die Versammlung darin einmütig, mit dem alten Zopfe, der verletzend auf das religiöse Gefühl wirkte, aufzuräumen. Wesentlich förderte diesen Beschluß die seit einigen Jahren günstige Finanzlage der Kirche. Bei dieser Gelegenheit kam auch zur Sprache, daß die Telleropfer am Altare während der Abendmahlsfeier noch viel störender seien; es wurde demgegenüber betont, daß der Ausfall dieser nicht unerheblichen Sammlung, welche der Pfarrkasse zufließt, nur durch eine Erhöhung der Kirchensteuer aufgebracht werden könne, weshalb in dieser Sache vorläufig nichts geändert wurde. Es schien jedoch Meinung für die Herbeiführung eines generellen Beschlusses des Kirchenregiments in dieser Angelegenheit zu sein.