24. Mai 1907

Unsere Stadt- und Hauptkirche erfreut sich jetzt dreier großer gemalter Fenster von hohem Wert, denen sich bald ein viertes zugesellen wird. Leider sind diese teuren Kunstwerke arg bedroht von dummen Jungen, die die an der Kirche nistenden Tauben mit Steinwürfen verfolgen. Eines dieser Fenster hat bereits einen unersetzlichen Schaden erlitten. Selbst während des Gottesdienstes in den Pfingsttagen hat man beobachtet, daß die Fenster von den Steinwürfen frecher Knaben getroffen wurden. Die Anwohner und die Vorübergehenden tun ja ihr möglichstes, diesem verderblichen Spiel zu wehren. Aber immer von neuem wiederholt sich der Frevel. Jetzt endlich sind drei Missetäter ermittelt und zur Bestrafung namhaft gemacht. Die Eltern werden wohl tun, ihre Jungen zu verwarnen, denn wenn sie für angerichteten Schaden haftbar gemacht werden, dürfen sie leicht hunderte von Mark bezahlt haben. Auch die Wiederherstellung der gewöhnlichen Kirchenfenster kostet erhebliche Summen, und es werden künftighin die Eltern für die von den Herren Söhnen bewirkten Beschädigungen in Anspruch genommen werden.