25. November 1905

Vier heimliche Hundeschlächtereien sind von der Polizei in unserer Stadt ermittelt worden, deren Inhaber einen schwunghaften Handel mit Hundefleisch betrieben. Größere Mengen Fleisch sind beschlagnahmt worden. Allgemein fiel der Rückgang der Hundeschlachtungen im städtischen Schlachthof auf. Im Jahre 1902, als der Schlachthauszwang für Hunde eingeführt wurde, wurden in fünf Monaten 238 Hunde geschlachtet, im ganzen Jahre 1903 aber nur 80, später wurden nur noch vereinzelt Hunde dem Schlachthofe zugeführt. Jetzt ist des Rätsels Lösung gefunden. Die heimlichen Schlächter haben eine ganz exemplarische Strafe zu gewärtigen. Es kann gar nicht dringend genug vor dem Kauf ununtersuchten Hundefleisches zum Genuß gewarnt werden, da die Hunde bekanntlich sehr oft an Krankheiten mannigfaltiger Art leiden, auch Trichinen bei Hunden sehr viel häufiger als bei Schweinen gefunden werden.