Der heutige Viehmarkt war ausnehmend schwach beschickt. Es waren nur 855 Rinder aufgetrieben, besser beschickt war der Pferdemarkt, auf dem 1125 Pferde zum Verkauf gestellt waren. Zigeuner, die zum Vieh- und Pferdemarkt eingetroffen waren, ließen nach ihrer Gewohnheit ein halbes Dutzend Pferde ohne Weiteres in die Wiesen an der Kaltenborner Dubrau laufen, wo sie sich güthlich taten. Diesmal kam ihnen die Sache aber theurer zu stehen. Die Pferde wurden gepfändet und die Zigeuner mußten für jedes Pferd 2 Mark zahlen, außerdem erhielten sie ein polizeiliches Strafmandat über 10 Mark, das sie auch sofort bezahlen mußten.