Zu dem Eisenbahnunfall auf der Neubaustrecke Forst-Guben, der sich gestern vormittag in der Nähe von Eulo zugetragen hat, wird uns von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß die Entgleisung des Kieszuges zweifellos durch Laschenbruch hervorgerufen ist. Die äußere Lasche an der betreffenden Stelle wies eine alte Bruchstelle auf. - Einem Bericht des Forst. Tagebl. entnehmen wir noch folgende Einzelheiten: Die Maschine sprang, die entgegenstehende Schiene mit sich reißend, aus dem Geleise und stürzte den Bahndamm herab. Der Tender wurde hoch emporgehoben, die nächsten Wagen schoben sich unter ihn, die folgenden Wagen zersplitterten, zwei andere wurden weniger beschädigt und die letzten Wagen setzten wieder aufeinander. Auf der Lokomotive befanden sich außer dem Führer und dem Heizer der Baumeister, der den Bau der Strecke leitet, und der Zugführer. Der Baumeister sprang im Momente der Gefahr geistesgegenwärtig ab, die anderen drei Personen wurden mit der Maschine herabgerissen. Die aus dem Tender rollenden Kohlen und das aus dem Wasserreservoir strömende Wasser bedeckten die Verunglückten, jedoch blieben sie vor größeren Beschädigungen bewahrt. Sobald sie sich aus den Trümmern herausgearbeitet hatten, sorgten Führer und Heizer durch Ablassen des Dampfes dafür, daß eine Explosionsgefahr vermieden wurde. Auch das Begleitungspersonal rettete sich durch Abspringen. Ein auf dem dritten Wagen befindlicher Hilfsbremser wurde durch den Stoß von seinem offenen Bremssitz geschleudert, ehe die hinter ihm befindlichen Wagen ins Kippen kamen. Die Unglücksstätte ist eine grauenhafte Stätte der Verwüstung.