29. Januar 1902

Die große Armee-Brieftauben-Zuchtanstalt in Spandau wird in diesen Tagen eröffnet werden. Es sollen dort die Ersatztauben für die verschiedenen Militär-Brieftauben-Anstalten im Reiche ausgebildet und abgerichtet werden, auch sollen die jetzigen Bestände in der neuen Station nach einheitlichem Muster geschult werden. Die Eröffnung der neuen Anstalt bringt eine Vermehrung der Brieftaubenstationen der deutschen Heeresverwaltung mit sich, welche im Laufe der letzten Zeit vor sich gegangen ist, da die Verwendung der Militär-Brieftauben in Zukunft mehr als bisher stattfinden soll.

Nette Zustände sind in manchen Orten in der Dresdener Gegend bei kürzlich veranstalteten Revisionen der Feuerlöschgerätschaften vorgefunden worden. In einem Dorfe fand man im Spritzkasten eine "Hecke" junger Katzen, einen anderen Spritzkasten hatte eine Henne benutzt, um so nach und nach 36 Eier hineinzulegen usw. In einem Spritzkasten war noch der Schmutz von einer Dachreparatur zu finden, die drei bis vier Jahre zurücklag. In einem weiteren Orte wußte weder der Ortsvorstand noch das Rittergutspersonal, wo die im Rittergut untergebrachte Spritze stand; endlich nach langem Suchen fand man sie mit Stroh und Heu gefüllt hinter Jauchetonnen und Wagen...