30. Januar 1915

Die Kirchenheizung in der Klosterkirche ist dank der günstigen Witterung so gefördert, daß nach kaum vierwöchiger Arbeit bereits heute die Abnahme erfolgen konnte. Die gestern vorgenommene Probeheizung hatte ein vortreffliches Resultat ergeben. Die Kirche wurde in wenigen Stunden angenehm durchwärmt. Die von der Firma Sachße & Co. in Halle a.S. gebaute Anlage selbst ist so hergestellt, saß von ihr kaum etwas zu bemerken ist. Je zwei große Heizkörper zu beiden Seiten des Hauptportals unten und auf der Empore strömen starke Hitze aus. Hinter dem Altar ist ein weiterer mächtiger Heizkörper für den Kirchenbesucher unsichtbar angebracht. An den längeren Seitenwänden laufen unter den Seitenbänken ebenfalls unten und auf der Empore starke Rippenrohre entlang. So wird die kalte Luft von allen Seiten erwärmt, und der Kirchenbesucher wird sich recht behaglich fühlen können. Um etwa mögliche Zugerscheinungen zu vermeiden, sollen die Seiteneingänge vor Beginn des Gottesdienstes geschlossen bleiben; das Hauptportal und die drei Türen auf der Empore sollen mit starken Friesvorhängen versehen werden. Die Heizung wird zum ersten Male am Sonntag zur Nachfeier von Kaisers Geburtstag in Betrieb genommen werden.