30. Juli 1912

Hitze und Gewitter  Der gestrige Sonntag dürfte für Guben der heißeste des ganzen Sommers gewesen sein. Die Hitze, die schon in den frühen Morgenstunden einsetzte, steigerte sich in den Nachmittagsstunden bis zur Unerträglichkeit. Das Thermometer zeigte 36 Grad im Schatten. Selbst die Abendstunden brachten nicht die gewohnte Abkühlung, und ein kurzes Gewitter, das gegen 10 Uhr abends in der Ferne niederging, vermochte die drückende Schwüle nicht zu beheben. Ueber Hitzschläge  und sonstige Unfälle verlautet hier nichts, dagegen forderte die Hitze in Berlin zahlreiche Opfer. Im Norden, namentlich in Hamburg und Lübeck, gingen schwere Hagelwetter nieder, die großen Schaden anrichteten. Wir verweisen auf den Artikel Gewitter, Blitz- und Hagelschläge. Gegen morgen brachten die in der Umgegend niedergegangenen Gewitter etwas Abkühlung. Unter Gewittererscheinungen fing es heute vormittag gegen 9 Uhr seit wochenlanger Dürre auch in Guben an zu regnen. Alles atmete auf. Leider hielt der Regen nur kurze Zeit an. Es muß noch viel mehr regnen, wenn das Land, insbesondere die Hackfrüchte, davon profitieren sollen.