3. März 1906

Naemi Wilke-Stift. Ein Überblick über die Arbeit im Krankenhause des Naemi Wilke-Stiftes dürfte wohl manchem Leser dieses Blattes willkommen sein. Am Anfang des Jahres 1905 waren 22 Kranke im Hause, nämlich 13 männliche und 9 weibliche. Dazu kamen im Laufe des Jahres 204 männliche und 206 weibliche Patienten, sodaß die Gesamtzahl aller Verpflegten 432 betrug. Davon waren 1. Klasse 13 m., 10 w., zusammen 23 Patienten, 2. Klasse 14 m., 24 w., zusammen 38; 3. Klasse 192 m., 179 w., zusammen 371. Geheilt oder gebessert entlassen wurden 163 m., 170 w., zusammen 333, ungeheilt entlassen wurden 27 m., 21 w., zusammen 48 Patienten. Es starben 11 m., 13 w., zusammen 24 Kranke. An Operationen wurden 163 chirurgische, 85 Augenoperationen, 51 gynäkologische und 32 Nasen- und Halsoperationen, zusammen 331 Operationen ausgeführt. Da die Herren Ärzte, welche im Stift arbeiten, dabei vielfach gemeinsam tätig sind, vielen von den Operationen 230 auf den ersten Anstaltsarzt, Dr. Ayrer, 130 auf Dr. Schultze; 50 führte Dr. Balack und 22 Dr. Goldschmidt aus. An Verpflegungstagen wurden 10 263 gezählt. Durchschnittlich blieb ein Kranker 231/2 Tage im Krankenhause. Am 31. Dezember hielten sich 27 Patienten im Hause auf. Die Pflege liegt in den Händen lutherischer Diakonissen. Für die Männer ist in Wärter eingestellt.