3. März 1908

Schlagsdorf. (Brückenbau) Über den Verlauf der kürzlich an Ort und Stelle gepflogenen Konferenz von Vertretern der Staats-, Kreis- und Lokalbehörden über den Neubau der Schlagsdorfer Neißebrücke, worüber wir bereits ausführlich berichtet haben, wird uns heute noch ergänzend geschrieben, daß vorbehaltlich der Genehmigung der maßgebenden Instanzen vereinbart worden ist, die neue Brücke möglichst neben der jetzigen alten Brücke nach der Eisenbahnhaltestelle zu erbauen, so daß die alte Brücke während der Bauzeit weiter benutzt werden kann und die Herstellung einer Notbrücke sich erübrigt. Die Verlegung der Brücke macht auch eine Verlegung der Zufahrtstraße notwendig. Ob die Brücke in Beton (wie die Groß-Gastroser und die Markersdorfer Neiße-Brücken) oder in Eisen und evtl. mit Holzbelag errichtet werden soll, darüber steht die Entscheidung noch aus. Für die Benutzung der alten Brücke, die bekanntlich der Staat unterhalten muß, der infolgedessen auch den Neubau ausführen lassen muß, wird in Schenkendorf noch ein Zollgeld erhoben. Ob dieses auch für die neue Brücke weiter beibehalten werden wird, steht noch dahin. Der Neubau der Brücke soll, sobald die Platz- und Kostenfrage sowie die Bauart von den maßgebenden Behörden endgültig entschieden sein wird, ungesäumt in Angriff genommen werden, zumal die alte Brücke schadhaft und für schweres Fuhrwerk nur mit Gefahr zu passieren ist.