5. Juni 1912

Aus Guben und Umgebung

Für die  Bautätigkeit in Guben ist das Frühjahrswetter äußerst förderlich gewesen. Nicht nur, daß mehrere Bauten aus dem Vorjahre fertiggestellt sind und schon im vorigen Monat bezogen werden konnten, sondern es sind auch die in den ersten Monaten dieses Jahres begonnenen Bauten soweit gefördert worden, daß mit der Fertigstellung in den nächsten Monaten gerechnet werden kann. Besonders rege ist wie immer die Bautätigkeit in den Außenbezirken. Im neuen westlichen Stadtteil, Grünstr., Deulowitzerstr., Pestalozzistr. usw. werden Wohnhäuser vorwiegend mit Wohnungen von 2 bis 4 Zimmern gebaut. Im Innern der Stadt und im Norden, sowie im nordöstlichen und südöstlichen Teil (Bergviertel) entstehen mehrere moderne Häuser im Landhausstil, die größere, mit allen neuzeitlichen Komfort ausgestattete Wohnungen enthalten werden. Einige Fabrik-An- bzw. Neubauten, die früher begonnen, sind jetzt betriebsfähig, während das neue Verwaltungsgebäude der Berlin-Gubener Hutfabrik A.-G. in der Uferstraße im Bau rüstig vorwärts schreitet. Auf der Gr. Wiese wird demnächst der Bau einer Villa in Angriff genommen werden. Die Stadtverwaltung selbst ist zur Zeit an der Bautätigkeit mit dem Bau der 6. Volksschule, ferner mit dem Bau des Stadtmuseums in der Königsstraße und mit dem staatlichen Eichamte an der Gasstraße usw., beteiligt. Ein hiesiger Architekt will in der kleinen Teichbornstraße fünf schmucke Wohnhäuser mit Vorgärten errichten lassen.