5. Oktober 1906

Umbau des Bahnhofs. Der hiesige Bahnhof genügt in seiner jetzigen Gestalt schon lange nicht mehr den stetig wachsenden Anforderungen des Verkehrs. Die Bahnverwaltung hat sich deshalb zu einem umfangreichen Umbau entschlossen, der namentlich auf der Breslau-Berliner Strecke wesentliche Verbesserungen bringt und dem Publikum eine größere Sicherheit als jetzt gewährleistet, indem es dann nicht mehr über das erste Geleise zu dem auf dem zweiten Geleise stehenden Zuge zu gehen braucht. Die beiden ersten Geleise werden nebeneinander gelegt und dann in einiger Entfernung noch ein drittes, neues Personenzuggeleise gelegt.  Zwischen diesen Geleisen wird ein großer, überdeckter Bahnsteig angelegt von 220 Meter Länge und 9 Meter Breite. Der Zugang zu diesem Bahnsteig erfolgt durch einen Tunnel, der sich voraussichtlich an den Tunnel nach der Stadt direkt anschließt. Um Raum für den Bahnsteig zu schaffen, müssen große Geleisumlegungen erfolgen, der dem Bahnhof gegenüberliegende Schuppen fällt weg. Auf der anderen Seite des Bahnhofes sind die Veränderungen nicht so weitgehend. Hier wird u. a. ein neues Freiladegeleis für den Güterverkehr angelegt. Der Güterverkehr von und nach der Stadt erfährt dadurch eine wesentliche Verbesserung. Auf der Strecke nach Cottbus wird ebenfalls ein Stellwerk, eine Zentralweichenstelle angelegt. – Mit dem Bau ist bereits begonnen worden. Er dürfte etwa im Laufe eines Jahres vollendet sein. Die gesamten Kosten dürften mit 400 000 Mark eher zu niedrig als zu hoch geschätzt sein.