Ostern und Pfingsten hatten diesmal die Rollen getauscht. Zu Ostern lachender warmer Sonnenschein, der die ganze Vegetation zu frühzeitigem Leben erweckte und die Menschen ins Freie lockte, und zu Pfingsten ein so tiefer Fall der Temperaturen, dass die Oefen aufs Neue geheizt werden mußten, daß ein Sitzen im Freien von vorn herein völlig ausgeschlossen war, daß auch die Ausflüge den meisten verleidet wurden, indem es an beiden Feiertagen vormittags regnete und allenfalls an den Nachmittagen das Wetter sich so gestaltete, dass man mit einem Schirm bewaffnet, einen kurzen Spaziergang wagen konnte. Das war eine grausame Enttäuschung für alle, die sich lange vorher auf das Pfingstfest vorbereitet und allerlei Ausflugspläne geschmiedet hatten, die nun zu Wasser geworden sind; eine Enttäuschung für die Damenwelt, die sich in ihren neuen, hellen Frühjahrstoiletten präsentieren wollte und nun sich genötigt sah, die warmen Wintersachen, die längst weggehängt waren, wieder hervorzusuchen. Das diesjährige Pfingstwetter war noch miserabler als in dem berüchtigten Frühjahr 1902, wo man in anbetracht des Umstandes, dass Pfingsten in die Mitte des Mai fiel, und ununterbrochen kalte Witterung im ganzen April und ebenso im Mai geherrscht hatte, gar nicht auf schönes Wetter zu den Feiertagen gerechnet hatte. Das diesjährige Pfingstwetter gibt einen drastischen Beweis für den Wert von allerlei Wetterprophezeihungen…