6. Oktober 1914

Wollsachen für unsere Soldaten sind jetzt dringendst nötig. Die Zentrale des Roten Kreuzes hat beschlossen, für 3 Bataillone Leibbinden, Socken und Pulswärmer fertig zu stellen. Die Schwierigkeit liegt nur in der knappen Zeit, da am 15. Oktober die Sendung ins Feld abgehen soll. Das können unsre arbeitslosen Frauen allein nicht bewältigen. Wir bitten alle Frauen und Mädchen, die gern helfen wollen, dringend, sich umgehend Wolle bei uns zu holen, um eine Woche lang tüchtig für unsere Tapferen zu stricken, damit recht viele durch diese Liebesgaben vor Kälte und Krankheiten geschützt werden. Ein Teil dieser Wollsachen soll auch auf dem Bahnhof zur Abgabe an unsere durchreisenden Truppen gelangen, da gerade die schon lange im Felde stehenden damit nicht genügend versehen sind. Im allgemeinen sollen sie zu dem üblichen Preise verkauft werden, in allen Fällen der Bedürftigkeit werden sie umsonst gegeben.