7. Oktober 1914

Behütet die Säuglinge. Viele Familien unserer Stadt sind in dieser ernsten großen Zeit der Ernährer beraubt. Das Vaterland rief sie zu den Waffen. Eine große Zahl von Müttern ist dadurch gezwungen, außerhalb des Hauses Arbeit anzunehmen. Eine jede Mutter, die genötigt ist außerhäuslich erwerbstätig zu sein, kann ihren Säugling in der Krippe des Säuglingsfürsorgeheims, Alte Poststraße 41a, tagsüber in Pflege geben. Das Säuglingsfürsorgeheim will helfen, den Müttern ihre Sorge abzunehmen und ihr Liebstes tagsüber behüten. Das Pflegegeld beträgt für die Dauer des Krieges pro Woche 2 M und ist jedesmal für eine Woche im voraus zu entrichten. Das Kind wird dafür täglich gebadet, mit der Wäsche des Heims gekleidet und erhält aus der Milchküche die vom  Arzte vorgeschriebenen Tagesportionen. Nächstältere Geschwister im 2. und 3. Lebensjahre können mit aufgenommen werden; bei diesen stellt sich das Pflegegeld auch auf 2 M pro Woche. Die Kinder werden auch täglich gebadet und voll beköstigt. Für sorgfältige Wartung und Beköstigung ist gesorgt…