Der Luftkreuzer Parseval III, dessen Eintreffen bereits gestern erwartet, wegen der stürmischen Witterung aber wieder abgesagt wurde, traf heute vormittag um 10 Uhr auf der Feldstation in Schenkendöbern ein. Schon um 8 Uhr morgens meldete uns ein Telegramm aus Berlin, daß der Luftkreuzer abgefahren sei. Die Fahrt des Luftschiffes gestaltete sich sehr schwierig, da es mit dem starken Gegenwind zu kämpfen hatte und die Motoren äußerste Kraft entwickeln mußten. An der Luftschiffhalle in Schenkendöbern wurden schon am frühen Morgen die nach Osten hinaus gelegenen Hallentore zur Empfangnahme des Luftkreuzers weit geöffnet. Der Wind hielt in gleicher Stärke an; zeitweise brach die Sonne durch die Wolkenmassen. Gegen ½ 10 Uhr wurde der von der Oder her sich langsam nähernde Luftkreuzer gesichtet. Allmählich kam der Riesenwal immer näher. Einige Zeit stand er über Reichenbach und Wilschwitz, wohl, um sich zu orientieren, dann hielt er langsam auf den Eingang der Halle zu. Wiederholt wurde er durch den starken seitlichen Gegenwind von seiner Bahn abgedrängt; durch geschickte Manöver gelang es indessen, das Luftschiff wieder in die rechte Fahrtrichtung zu bringen. Den Zuschauern bot sich ein seltener Anblick, als das eine zeitlang von der Sonne beschienene Luftschiff rotierte, bald hoch-, bald wieder niederging und sich dabei von allen Seiten zeigte. Endlich senkte es sich hinter dem Wald von Schenkendöbern immer tiefer und landete um 10 Uhr 5 Min. glatt vor der Riesenhalle. Es wurde rasch von den aufgestellten Mannschaften niedergeholt und schließlich glücklich in die Halle gebracht.