Im Krankenhause des Naemi Wilke-Stifts sind im Jahre 1906 im ganzen 417 Kranke verpflegt worden, nämlich 186 männliche und 231 weibliche, auf die verschiedenen Verpflegungsklassen verteilt 30 Patienten 1. Klasse, 33 Patienten 2. Klasse und 354 Patienten 3. Klasse. Auf den Anstaltsarzt Dr. Ayrer kamen 194, auf den Augenspezialisten Dr. Schultze 134, auf den Frauenarzt Dr. Balack 61 und auf den Spezialisten für Nasen- und Halsleiden Dr. Goldschmidt 28 Kranke. Geheilt oder doch gebessert entlassen wurden 331 Personen, ungeheilt entlassen wurden 63 Personen, dagegen verstarben 23 Personen. An Operationen fanden 338 statt, und zwar 152 chirurgische, 88 Augenoperationen, 54 gynäkologische und 44 bei Nasen-, Ohren- und Halsleiden. Es wurden 10783 Verpflegungstage berechnet, und der durchschnittliche Aufenthalt eines Kranken betrug 26 Tage. Der höchste Stand der täglichen Krankenziffer war 43. – Im Idiotenhaus, dessen ärztliche Überwachung den Aerzten Dr. Ayrer als Anstaltsarzt mit Dr. Schmidt obliegt, hielten sich zu Beginn des laufenden Jahres 59 Mädchen auf, dagegen befanden sich in dem Pflegehause für geistig normale Kinder – früheres städtisches Siechenhaus - 8 taubstumme Kinder unter 6 Jahren und 15 verwaiste und erziehungsbedürftige Mädchen. – Im ev.-luth. Diakonissenhause des Naemi Wilke-Stifts sind unter Leitung der Oberin, Diakonisse Elisabeth Berndt, gegenwärtig 4 Diakonissen, 6 Probeschwestern und 3 Aspiranten. Auf auswärtigen Arbeitsfeldern sind 23 Diakonissen und 14 Probeschwestern tätig.