Stadtumbau

Blick auf die sanierten Fassaden der Frankfurter Straße in der Alstadt Ost. | Stadt Guben

Fortgeschriebene Stadtumbaustrategie

Grundlage des Gubener Stadtumbaus ist die sukzessive Fortschreibung der Stadtumbaustrategie, zuletzt im Jahr 2017. Eine Detailierung dazu konnte im März 2019, an das Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV) zur Abstimmung mit dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL), übergeben werden. Am 19.06.2019 erhielt die Stadt Guben vom LBV ein Schreiben zur Stadtumbaustrategie mit der Anerkennung/Bestätigung der Zielplanung inkl. Mitteilung des Prüfberichtes. Bei investiven Einzelvorhaben beschränkt sich der Mitteleinsatz auf die Schwerpunktgebiete „Altstadt Ost“ und „Altstadt West“. Die förderseitige Unterstützung durch Bundes- und Landesmittel beim Rückbau dauerhaft nicht mehr benötigter Wohnungen, im Zeitraum 2018 – 2030, konzentriert sich auf die städtischen Randlagen (WK I, II und IV). Unter Vorbehalt der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln in künftigen Programmjahren wird der Stadt Guben für die Stadtumbauprogramme ein angestrebter Förderrahmen in Höhe von bis zu 19 Mio. € Bundes- und Landesmittel benannt.

Stadtumbau

Der Stadtumbau kann und muss auch künftig wichtige Impulse für die Aufwertung der Altstadt Ost und West setzen und für die Stärkung verbindender Achsen nach Gubin sorgen. Der Stadtumbau leistet damit einen wichtigen Beitrag zum weiteren Zusammenwachsen der Doppelstadt Guben/Gubin. Die Altstadt Ost hat insbesondere mit den Funktionen Wohnen, Dienstleistungen und Tourismus Erfolge aufzuweisen. Weitere Potenziale für die Altstadt Ost liegen auch in einer zwischen den Städten Guben und Gubin abgestimmten Entwicklung (Einzelhandel, ÖPNV). Die Altstadt West mit einem hohen Anteil an denkmalgeschützter Bausubstanz und dem Klimaquartier sowie das Thema der Leerstandaktivierung sind weiterhin wichtige Handlungsschwerpunkte des Stadtumbaus der nächsten Jahre. Guben kann und muss die Potenziale der Zuwanderung aus dem Umland und aus dem Nachbarland Polen aus Sicht notwendiger Arbeitskräftepotenziale und aus Sicht von Überkapazitäten im Bereich von Wohnraum nutzen. Ob damit allerdings die negativen Einflüsse der demografischen Entwicklungen ausgeglichen werden können, bleibt abzuwarten. Die aktuell stabile Nachfrage im Bereich der sozialen Infrastruktur im Ergebnis steigender Betreuungszahlen verschafft der Stadt Guben Zeit, die genutzt werden wird, um mittel- und langfristige Handlungsbedarfe vorzubereiten. Dabei gilt es auch, die Potenziale einer gemeinsamen Infrastruktur-entwicklung mit Gubin zu nutzen. Rückbau ist weiterhin kein Selbstzweck, sondern eine stadtstrategische Notwendigkeit. Die Wohnungsunternehmen sind sich ihrer sozialen Verantwortung dabei bewusst und nutzen z. B. auch das Instrument der Stilllegung, um den Wohnungsbestand der Nachfrage anzupassen und den Kosten verursachenden Leerstand zu reduzieren. Der Stadtumbau in Guben dient auch dem Klimaschutz. Dazu gehören gebäudetechnische Maßnahmen, die Entwicklung von Nahwärmenetzen, der Ausbau des ÖPNV auch im grenzüberschreitenden Verkehr und die Vernetzung für den nicht-motorisierten Verkehr. Unter Berücksichtigung der nachhaltigen Nutzung bestehender und in der Vergangenheit aufgewerteter Infrastruktur erfolgt langfristig der Rückzug auf den Stadtkern.